|
 |

Stuttgart & BaWü
 Prämiert: die
Software NeuRA, mit der Nervenzellen im Gehirn rekonstruiert werden
können. Foto:
MFG


|
 |
Software-Award Gut
geforscht, für gut befunden
Stuttgart/Karlsruhe - Im
Rahmen des Forschungstags der "doIT" -Forschungsinitiative ist am
Donnerstag in Karlsruhe zum dritten Mal der doIT Software-Award
vergeben worden. Verteilt wurde dabei ein Preisgeld von insgesamt
41.000 Euro für herausragende Forschungsleistungen.
Die
Einreichungen für den doIT Software-Award haben sich im Vergleich
zum Vorjahr verdoppelt. "Dies spricht für den Standort und die
Innovationskraft unserer Forschungseinrichtungen," fasste Klaus
Haasis, Geschäftsführer der MFG Stiftung und Veranstalter des
Forschungstages die Trends zusammen. "Besonders im Bereich
Bioinformatik zeigen sich dieses Jahr viele zukünftige
Innovationsfelder auf."
Der erste Preis (15.000 Euro) ging an
Professor Gabriel Wittum vom Lehrstuhl für Technische Simulation an
der Universität Heidelberg für die Software NeuRA, mit der
Nervenzellen im Gehirn rekonstruiert werden können. Der digitale
Fingerabdruck für Papier von Professor Bernhard Wirnitzer vom
Institut für Digitale Signalverarbeitung der FH Mannheim erhielt den
zweiten Preis (10.000 Euro). Mit der Software lassen sich
fälschungssichere Dokumente mit einer Art digitalen Signatur
erstellen.
Am Zentrum für Bioinformatik der Universität
Tübingen entwickelte Christian Spieth eine Software, mit der die
Wechselwirkung zwischen Genen simuliert werden kann und erhielt
dafür den dritten Preis (8000 Euro). JCell ist zur Zeit das einzige
in Deutschland bekannte Analysetool, mit dem dynamische Systeme im
Bereich der Genregulation rekonstruiert und simuliert werden können.
Forscher an der Universität Gießen oder der Insilico Biotechnology
GmbH setzen die Software bereits ein, um die Zusammenhänge des
metabolischen Systems der Glucoseverdauung in Colibakterien
verstehen zu können. Das Projekt wurde vom nationalen
Genomforschungsnetz des Bundes als förderungswürdig eingestuft und
ist ein Teil des Landesschwerpunktprogramm Baden-Württemberg zur
Inferenz metabolischer Netzwerke.
An diesem
Schwerpunktprogramm arbeitet auch Professor Dr. Oliver Kohlbacher,
der den fünften Preis sowie den Open-Source-Sonderpreis der
Wirtschaftsinitiative Baden-Württemberg: Connected für seine
Software Ballview erhalten hat. Ballview ist ein erweiterbares und
leicht bedienbares Werkzeug zur Visualisierung und Modellierung von
Biomolekülen.
Neben der Visualisierung ermöglicht die
Software auch die Analyse, Simulation und Modifikation der
Strukturen von Molekülen. Die Software ist intuitiv bedienbar und
ist die derzeit schnellste Implementierung zur Berechnung von
Molekülen. Neben der Visualisierung werden auch molekülmechanische
Rechnungen in das Modell integriert. Die Software benötigt keine
High-End Rechner und wird bereits erfolgreich in der Lehre
eingesetzt.
"Die Preisträger sind Pioniere der Zukunft des
IT-Standorts Baden-Württemberg", sagt Willi Stächele, Minister des
Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten des Landes
Baden-Württemberg und Schirmherr des Wettbewerbs bei der
Preisübergabe. "Die Preisträger kommen aus dem ganzen Land und sind
Zeichen für die höchste Qualität einer dezentralen Forschungs- und
Entwicklungslandschaft in
Baden-Württemberg."
sir 09.06.2005 -
aktualisiert: 09.06.2005, 14:50 Uhr
| |
 |












|